Ferienmodus im Alltag und ein Klimaticket in der Geldbörse.
Um 11.00 Uhr sind wir fertig mit den Alltags-Aufgaben und wir (mein Mann und ich) entschließen uns, nach Wien zu fahren. Um 11.31 Uhr sitzen wir im Zug, um 12.15 Uhr sind wir im Gasthaus „3 Hacken“ (Singerstraße 28, 1010 Wien) – vorreservieren ist hier immer sinnvoll – und gönnen uns einen Mittagsteller. Heute gibts faschierten Braten mit Erdäpfelpürree oder karamelisierte Krautfleckerl.
Dann schlendern wir durch die Singerstraße, über den Stephansplatz – der Steffl vor blauem Himmel hat schon was! – in die Dorotheergasse 11 zum Jüdischen Museum. Da bin ich mal beeindruckt von diesem grandios renovierten Gebäude. „Unsere Stadt! Jüdisches Wien bis heute“ und „100 Missverständnisse über und unter Juden“ – die zwei Ausstellungen, die wir ansehen. Berührende, leicht zu verstehende Texte, die mich erreichen. Ein angenehmes Maß an Bildern und Exponaten – ich fühle mich gut abgeholt.
Der Höhepunkt für mich: EIne Videoperformance der australischen Künstlerin Jane Korman: Dancing Auschwitz. Die Künstlerin tanzt mit ihrem Vater (ein Auschwitz-Überlebender) und dessen Enkelkinder zum DIsco-Hit Will Survive an Orten der NS-Vernichtung. Ich weiß nicht, wie lange ich hier gestanden bin mit Tränen des Berührtseins. Darüber, dass so etwas Schreckliches überhaupt möglich war und darüber, dass Menschen, die das Schreckliche überlebt haben, wieder Lebensfreude tanken und ein gutes Leben führen können. Das Leben geht weiter.
Betroffen und angeregt über die Ausstellung reflektierend finden wir, dass der Tag nach einem Kaffee an einem schönen Ort verlangt. Wir spazieren in die Rotenturmstraße. Ich erinnere mich, dass es im Hotel Topas Lampe eine Dachterrasse mit herrlichem Blick über Wien gibt. Hier trinken wir einen doppelten Espresso und fahren zufrieden und aufgeladen mit Eindrücken und Sonne nach Hause.
„Du bist eine Lebenskünstlerin“
„Ich bewundere dich, wie du die Dinge nimmst, wie sie sind.“ Herzerwärmendes von Mutter zu Tochter tut gut.