Gabriele Höckner

um mir selbst klar zu werden, warum ich wirklich so gerne zu dir zu den Workshops komme. Ich sitze einfach da, eine von mehreren Frauen, die auch da sitzen und dir zuhören, wie du uns einstimmst auf das, was kommen wird, auf das Schreiben, einfach aufschreiben, was einem durch den Kopf geht, jeder Gedanke ist es wert aufgeschrieben zu werden, sei er auch noch so unbedeutend. Da sitz ich also und betrachte meine Hand mit dem Kuli, dabei fällt mir auf, wie die Abendsonne ganz flach von rechts auf meine Finger trifft und das Geschriebene völlig im Schatten verschwinden lässt. Ich beschreibe das im Detail genau samt meinen Gedanken und bin vollkommen überrascht, wie amüsant diese Zeilen beim Vorlesen wirken. Ich möchte diese Gedanken aufheben, sie festhalten, sodass meine Kinder sie fallweise wieder finden in stillen Stunden, wenn sie zufällig darauf treffen. Ich würde gerne solche festgehaltenen Gedanken von meinen Eltern lesen und dadurch ein bisschen mehr über sie wissen. Das schätzt man halt erst später, wenn man selber alt ist, dann ist es aber wunderbar, wenn sowas da ist. Ich will diese Gedanken sammeln, sie einfrieren und sie wieder zum Leben erwecken lassen, sobald die Zeit dazu gekommen ist. Ich liebe dich dafür, dass du mir diese Möglichkeit verschaffst. Uli

auch wenn ich vorher ideenlos war und packst alles gut strukturiert in unsere Schreibstunden, die Muse bergen. Lg Marianne